Zunächst einmal ist dieses seltsame und seltene Gebilde eines "Users"
zu definieren beziehungsweise einzugrenzen.
Hier möchte ich nun die Spezies von Usern betrachten, die nicht so
sehr die
Dienstleistungen ihrer Hansestadt benötigen, sondern Jene User,
die sich für ihre Stadt, Nachbarn und Freunde engagieren möchten.
Jene also, die die Bürger ausmachen, die erst das Leben in diese Stadt
bringen.
Was
braucht ein
User . . . . . und was wünscht
er sich?
Der erste Teil der Frage ist leicht beantwortet, der
zweite Teil manchmal unerfüllbar.
Was sind denn nun diese Goodies für uns
Anwender?
Eine kostenlose e-Mail-Adresse reißt keinen mehr vom Hocker.
Auch die heute üblichen 10 MB Homepage-Platz
lassen ein User-Herz kaum höher schlagen.
Aber Web-Mail mit
einer Weiterleitung an eine
beliebige Adresse,
ja, das wird schon interessanter, haben aber auch schon viele andere
Portale.
Und bei den von Hamburg.de beim Einloggen versprochenen
kostenlosen 20 MB werbefreier
Homepage . . .
. . . oh ha, das ist ein Batzen!
Da kommt schon so ein wenig Glanz in die Augen
Das bietet soo kein mir bekannter Provider, Hoster oder Portal so ganz
kostenlos.
06.06.2001
Der nachfolgende Absatz stimmt nicht
mehr, ab heute haben wir echte 20 MB!
Siehe auch unter
Die Ernüchterung kommt dann etwas unvermittelt und
später irgendwo,
wenn man so ganz nebenbei, auf nur noch 10 MB hingewiesen wird.
Beim FTP-Upload ist diese Grenze von 10 MB anscheinend schon fest
vorgegeben, wenn man sich die Transfer-Status-Anzeige genauer ansieht.
Dort werden üblicherweise das augenblickliche Transfer-Volumen,
die im Zielverzeichnis auf dem Server liegenden Daten und die maximal
zulässigen Daten in Bytes angezeigt.
Schwupps, weg ist er wieder, der
User! Jetzt nicht mehr so
schnell (siehe 1. Satz!)
Werbung? Na ja, geht wohl nicht
immer ganz ohne.
Cookies? Daran hab ich mich auch schon gewöhnt und weiß, wie ich
die austrickse.
Und manchmal sind die ja auch ganz nützlich, wie z.B. beim Ändern der
persönlichen Daten.
Aber mich mit falschen Symbol-Buttons
zum Wegklicken ( x
)
in den Werbeschaltflächen anmeiern lassen?
Nee, weg von hier.
Als Nächstes kommt für mich als Anfänger
die Hotline dran
Ist die Auskunft kostenlos und
fachkompetent?
Stehe ich als Bittsteller oder Partner da?
Betrachtet man mich als Milchkuh, die man mit Telefongebühren abzocken
kann
oder als mündigen Anwender?
Wie sieht es mit den weiteren Randbedingungen des
Portals aus?
Nun, der Eine ist mit einem Online-Homepage-Maker zufrieden.
Das ist, wenn man genug Geld für die Online-Zeiten hat, nicht weiter von
Belang.
Der Andere aber möchte seinen eigenen Editor (wie
Frontpage oder NetFusion)
benutzen, um Zeit zu sparen und dem Frust bei abreißenden Verbindungen
zu entgehen.
Gibt es dann aber kein FTP-Upload
für die auf dem eigenen Rechner
bearbeiteten Seiten, dann kann das schon ärgerlich sein.
Na, das FTP-Upload haben wir ja inzwischen nach langem Warten bekommen.
Ist dann aber eine mit einem
Online-Programm erstellte Site
später mit dem eigenen Editor
nicht einfach und ohne Einschränkungen weiter zu bearbeiten,
dann wird diese Inkompatibilität schnell zum
k.o.-Kriterium für das Online-Programm (wie den früheren O-HPM von
Hamburg.de)!
Natürlich suche ich selbst zuerst nach so kleinen
Schmankerln wie Gästebuch
und Hit-Counter für meine Offline
erstellten Seiten.
Und dann wäre natürlich so etwas wie eine
Suchfunktion über die "Privaten" Spitze!
Etwas nachrangig, aber nicht unwichtig
ist natürlich für mich auch,
ob die üblichen Suchmaschinen wie
Meta-Crawler und Yahoo mich finden
können.
Und wie wäre es mit einer kleinen Spalte mehr im
Alphabet-Register der "privaten"
Homepages?
Die Spalte "Letztes Update" wäre
doch wirklich nicht schlecht (und Platz ist auch noch da!).
Dann bräuchte man nicht mehr in den alten Kamellen rumsuchen!
Ja, und dann kommt da so etwas Ausgefallenes wie ein
Paßwort-Schutz für einzelne
Unterseiten meiner Homepage.
FreeCity.de bietet dieses schon an.
Damit könnte ich doch dann glatt diese Seite vor Neugierigen verstecken
und meine Freunde bei Hamburg.de, einschließlich der Mitarbeiter von
HH.de,
hätten den vollen Zugriff.
Ja, und dann ist da noch so'n altmodisches Ding wie
Vertrauen in den Anbieter.
Werde ich zunächst auf den Online-Homepage-Maker
(Editor) gelockt und merke dann später,
daß das eine Sackgasse war, dann kommt Mißtrauen auf.
Hat man mir reinen Wein eingeschenkt und gesagt, daß das eine
Beta-Version ist oder
wird man mir weiterhin, so ab und zu und ganz nebenbei, faule Eier
unterschieben?
Wie mutig ist mein Anbieter einen Fehler
zuzugeben und bietet er mir eine
gute und kostenlose Hilfestellung,
wenn es mal gekracht hat?
Auch die Verfügbarkeit der
Server eines Portals ist ein Kriterium, das schnell
über meinen Verbleib entscheidet.
Was nützen mir die schönsten Dinge, wenn ich meine Post nicht abholen
kann
oder wenn mir meine Homepage zerstört wird.
Auch ellenlange Wartezeiten nehme ich, auf lange Sicht gesehen, nicht
hin.
Konkrete
Beanstandungen zu dem Portal von Hamburg.de
1. Vergeben, aber noch nicht ganz vergessen:
Beim ersten Kontakt wurden
Geschäftsbedingungen zum Anklicken
vorgelegt,
deren Inhalt irreführend
ist. Andere bezeichnen das als unlautere Werbung.
Es werden 20 MB private Homepage
genannt (Stand 7.03.2001).
Beim FTP-Upload war aber schon die eingestellte Grenze von
nur 10 MB
sichtbar.
Dieser Punkt wurde von Hamburg.de am 06.06.2001
berichtigt.
Es stehen jetzt echte satte 20 MB zur Verfügung
2. Beim ersten Anmelden und Einloggen wird der
User mit
3 einzugebenden Paßwörtern konfrontiert.
Nach der langwierigen Anmeldeprozedur über ganze 8 (!)
Seiten
besteht dann auch noch nicht einmal die Möglichkeit zum
direkten
Ausdruck der gesamten
persönlichen Daten.
Bei vergessenen Paßwörtern oder anderen Zugangsdaten beschert
das
der kostenpflichtigen Hotline ein gutes Zubrot.
Dieser Punkt wurde von Hamburg.de im Frühjahr 2002 bereinigt.
Im Zuge des Todes des alten O-HPM wurde die gesamte
Anmeldeprozedur
überarbeitet.
Es steht jetzt auf allen Seiten der Registrierung und auch
bei späteren
Änderungen,
eine saubere Druckfunktion über einen Button im Kopf eines
jeden Formulares
zur Verfügung.
3. Gibt man irrtümlich die noch nicht vorhandene
Homepage frei, so erhalten
alle anderen User beim Aufruf dieser vermeintlich vorhandenen
Seite
eine große blaue Fehlermeldung.
4. Die Hotline arbeitet
unzuverlässig und bietet ein erhebliches
Sicherheitsrisiko.
Bei meinen vier Anrufen zur "Reparatur" meines Paßwortes
erfolgte
nur ein einziges mal die
Sicherheitsabfrage zur ordnungsgemäßen
Identifizierung meiner Person.
Auch die von der
Hotline aus Hannover (!) an Hamburg.de
weitergeleiteten
Anfragen oder Fehlermeldungen versiegen oft irgendwo.
Es erfolgt oft keine Antwort. Ansprechpartner werden von der
Hotline nicht
genannt.
5. Die Handhabung der
Gästebücher ist äußerst unglücklich.
Da diese ja auch international
sichtbar sind, dürften sie zu einem
Image-Schaden für
Hamburg beitragen.
Es ist nicht klar, ob es sich bei diesen Gästebüchern auch um
echte
Gästebücher handeln soll oder ob sie als Forum oder
Anfrage-Medium zu
betrachten sind.
Unklar ist für den Benutzer auch, wer
denn nun der Betreiber des einzelnen
Gästebuches ist; die
Moderatoren scheinen austauschbar zu sein.
Die Wartung und
Pflege der Gästebücher spottet zeitweilig jeder Beschreibung.
Es entsteht der Eindruck, daß die
Betreiber hilflos sind.
So bleiben Einträge, die den Bestimmungen zur Benutzung
eindeutig zuwider
laufen, viel zu lange sichtbar. Dazu gehören durchaus auch
strafbare Einträge.
Und dieses, obwohl die technischen Voraussetzungen zur
kurzfristigen
Korrektur oder Löschung vorliegen dürften (Auslösen einer
eMail beim
Niederlegen eines neuen Eintrages).
Die Beschlagnahme eines User-PC's im Frühjahr 2002 spricht da
Bände.
Gute Antworten
in den Gästebüchern sind rar.
Auch wenn eine eMail-Adresse vorliegt, wird diese zumeist von
den Betreibern
des betreffenden Gästebuches nicht für eine direkte Antwort
benutzt.
Zeitweilig wurden auch Wut oder Trotzreaktionen der Betreiber
darin deutlich.
Letzteres kommt sich seit aber dem 14. Mai 2001 so gut wie
nicht mehr vor.
Dafür fehlen dann aber oft Kommentare der Betreiber zu
Themen,
die für ein breiteres Publikum von Interesse sein könnten.
6. Der Betreiber
versäumt es, neue User darauf hinzuweisen,
daß sich Teile des
Portals noch im Beta-Test
Stadium oder in einer Umstellung (Relaunch)
befinden. Dieser Hinweis ist bei anderen Portalen und
Providern üblich,
um die Kunden mit in das Projekt einzubinden.
Den Bogen etwas überspannt hatte der
Betreiber von Hamburg.de so um die
Jahreswende 2000 / 2001 bei einer Umstellung oder
Wartung seines Systems.
Als die ersten Anfragen und
Beschwerden über einzelne zerstörte Seiten
der
privaten Homepage im Gästebuch
sichtbar wurden, schaltete man eiligst beim
Einloggen folgenden Text (sinngemäß):
Die Wartungsarbeiten wurden
erfolgreich abgeschlossen.
Dabei sind keine Homepage-Seiten verloren gegangen (Anm.:
oder zerstört worden?).
Diese Seite ist eine Dauer-Baustelle . . . .
. . .
. .
. .
.
[Zugriffszähler]
[Gästebuch]
Sorry, die gibt es hier noch nicht.
Aber diese Komponenten werden vielleicht irgendwann von HH.de
nachgelegt,
wenn die Mitarbeiter dort erkannt haben, daß
auf den "Privaten Homepages"
nicht gerade gut für das eigene Geschäft sind
. . .
Das hat bei AOL auch eine Weile gedauert,
bis die das dort gemerkt haben! |
Wer gute
Vorschläge oder Fragen hat, der kann mir hier eine
Nachricht hinterlassen:
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